Was ist Baumwolle? Alles über die Naturfaser

Baumwolle

Was genau ist Baumwolle? Unser Modelexikon gibt Antworten!

Definition von Baumwolle

Baumwolle, auf Englisch Cotton, ist eine pflanzliche Naturfaser und besteht zu etwa 91 Prozent aus Zellulose, die aus den Fruchtkapseln der Baumwollpflanze gewonnen wird.

Herkunft: Wer produziert Baumwolle?

Ursprünglich wurde Baumwolle in Mexiko und Indien kultiviert. Seit dem 18. Jahrhundert sind auch Ägypten und USA wichtige Produzenten. Die Führung beim Baumwollanbau hat allerdings China inne. An zweiter Stelle steht Indien, darauf folgen USA, Pakistan und Brasilien. In Europa wird die Baumwolle teilweise industriell weiterverarbeitet. Baumwolle ist ein Malvengewächs und dies wird ein bis anderthalb Meter groß, in tropischen Regionen können die Baumwollpflanzen sogar die Höhe eines Baumes erreichen.

Baumwollqualitäten: Wie erkenne ich hochwertige Baumwolle?

Um die Qualität der Baumwolle zu überprüfen, können Sie die Faser zerreiben und eine Brennprobe durchführen. Die Baumwolle sollte mit einer hellen Flamme brennen, nach verbranntem Papier riechen und lose Flugasche erzeugen. Das Ende eines gerissenen Fadens sollte die Form einer Pinselspitze aufweisen. Die Qualität der Baumwollfaser ist zudem abhängig von der Faserlänge – je länger die Fasern, desto hochwertiger die Baumwolle. Mako- und Sea-Island-Baumwolle gelten als die hochwertigsten Baumwollarten.

Mako-Baumwolle

Mako-Baumwolle kommt traditionell aus Ägypten und besitzt lange feine Fasern. Nur Baumwolle aus Ägypten darf den Zusatz „Mako“ tragen.

Sea-Island-Baumwolle

Diese Baumwollart hat feine lange Fasern. Das Anbaugebiet ist Amerika.

Bio-Baumwolle

Bio-Baumwolle wird nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert. Im Gegensatz zum konventionellen Baumwollanbau ist der Einsatz von chemischen Pestiziden und Düngemitteln verboten. Somit ist Bio-Baumwollgewebe ideal für nachhaltige Naturtextilien.

Wie wird Baumwolle hergestellt?

Die Baumwollpflanze ist frostunverträglich, benötigt durchgehend 20 bis 30 Grad Celsius, ausreichend Niederschläge während der Wachstumsperiode und absolute Trockenheit während der Erntezeit. Sandiger, kalkhaltiger und humoser Boden eignet sich besonders. Große Flussgebiete erfüllen die Anforderungen an einen vielversprechenden Anbau. Die Pflanze trägt eine Frucht, die wiederum mehrere Fächer beinhaltet, in denen Samenkörner enthalten sind. Ist die Baumwollfrucht reif, platzen die Samen und das typische watteartige Bild der reifen Baumwollpflanze kommt hervor. Die Baumwollkapseln werden entweder traditionell per Hand oder inzwischen auch maschinell geerntet. Allerdings reifen bei den meisten Sorten die Früchte nicht gleichzeitig, so dass bei dem Einsatz von Maschinen mit einem hohen Ausschuss zu rechnen ist.

Die Verarbeitung der Baumwollpflanze

Geerntet wird die Frucht des Malvengewächses, deren Inhalt von den Resten der Fruchtkapsel, den restlichen Samen und Blättern getrennt werden muss. Die herausgekämmten Samen werden zu Öl verarbeitet oder wieder neu gepflanzt und die Samenhüllen für Tierfutter oder Hühnereinstreu eingesetzt. Im nächsten Schritt werden die Baumwollfasern zu Ballen gepresst, zu Baumwollspinnereien versendet und dort nach Qualitätsmerkmalen, Reinheit und Stapellänge sortiert. Meist befinden sich die Spinnereien in der Nähe der Anbaugebiete in Asien und Indien. Die Baumwollfasern werden in Form gebracht und von einer Spinnmaschine zu Garn gezwirbelt. Die hinzugefügte chemische Imprägnierflüssigkeit verhindert das Reißen des Fadens beim Weben, wäscht sich im Nachgang aber wieder aus. Im Vorgang des „Merzerisierens“, einer Veredelung mit Natronlauge, verändert sich die Struktur des Baumwollstoffs. Hierdurch quillt die Zellwand der Faser auf, die Oberfläche wird geglättet und die Baumwolle ist leichter färbbar und waschbar. Zuletzt wird das gewonnene Garn zum Weben von Produkten verwendet.

Wie pflege ich Baumwolle?

Weiße Baumwollartikel sind aufgrund ihrer Kochfestigkeit hygienisch. Zusätzlich töten hohe Bügeltemperaturen die Bakterien ab und verbessern dadurch nochmals die hygienischen Eigenschaften. Baumwollstoffe können ohne Bedenken mit hohen Temperaturen gewaschen und gebügelt werden. Sie können ein herkömmliches Vollwaschmittel verwenden, für bunte Baumwollkleidung ein Colorwaschmittel. Beachten Sie zur Sicherheit in jedem Fall das Pflegeetikett in der Kleidung.

Was sind die besonderen Eigenschaften von Baumwolle?

Baumwolle ist nicht nur ein angenehm weiches und leichtes Material, sie ist auch besonders robust, sehr reißfest, scheuerfest sowie unempfindlich gegenüber Säuren. Sie ist luftdurchlässig, wirkt nicht isolierend und gibt überschüssige Wärme nach außen ab. Baumwolle ist besonders saugfähig: Das Gewebe kann große Mengen an Flüssigkeit speichern, ohne sich nass anzufühlen. Aufgrund ihrer Feinheit ist die Baumwolle hautsympathisch, anschmiegsam mit einem angenehmen Griff. Baumwolle ist auch im nassen Zustand sehr reißfest und eignet sich daher gut für Bekleidung und Bettwäsche, die häufig gewaschen wird. Sie lässt sich gut färben und ist widerstandsfähig gegen Hitze. Baumwollstoffe lassen sich mit Hilfe eines bestimmten Verfahrens einen bleibenden Glanz verleihen. Entdecken Sie die Baumwollprodukte im BADER-Onlineshop, wie zum Beispiel Bettwäsche oder Nachtwäsche.