Kleine Textilkunde für natürliche Materialien
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Praktische Textilkunde für natürliche Materialien

Baumwolle, Leinen, Wolle, Seide – Heute nehme ich Sie mit auf eine Reise durch das Thema natürliche Materialien für Kleidung.

Grundsätzlich unterscheidet man beim  Thema „ natürliche Materialien Kleidung „ zwischen künstlich hergestellten Fasern (synthetischen Fasern) und Naturfasern bzw. Naturmaterialien. Naturfasern wiederum können Fasern von Pflanzen sein oder Haare von Tieren. Die Materialeigenschaften von Stoffen sind dabei unterschiedlich. Es gibt pflegeleichte Stoffe und Stoffe, die optisch herrlich aussehen, jedoch sehr schwer zu pflegen sind. Die Materialinformationen, aus welchem Stoff Ihr Kleidungsstück ist, finden Sie in dem Pflegeetikett. Hier finden Sie Sie auch eine Reihe von Symbolen, wie das Kleidungsstück gereinigt werden darf bzw. wie nicht. Dann lassen Sie uns eintauchen in das Thema „ natürliche Materialien Kleidung „.

Auch in unserem Shop haben wir das Thema natürliche Materialien aufgegriffen und ein Stofflexikon für Sie angelegt!

Naturfasern von Tieren – Wolle, Seide

Wolle

Wolle wird überwiegend aus dem Rohstoff Schafsfell gewonnen und ist die älteste Spinnfaser der Welt. Neben den Schafen liefern auch Angora-Kaninchen, Kaschmir-Ziegen oder Alpakas und Kamele überaus feine Wolle. Die Wolle, die von lebenden Tieren gewonnen wird (geschoren), bezeichnet man als echte Schurwolle. Sie enthält einen minimalen Anteil von Fremdfasern. Wolle hält herrlich warm und eignet sich perfekt für Pullover und Socken. Sie gibt Gerüche schnell wieder ab und muss daher nicht so häufig gewaschen werden. Oft reicht es, den Wollpullover auszulüften.

Wolle waschen und pflegen

Bei hohen Temperaturen verfilzt Wolle. Deshalb waschen Sie Ihre Kleidungstücke aus Wolle bitte bei 30 °C im speziellen Wollprogramm der Waschmaschine mit Fein- oder Wollwaschmittel. Manchmal darf sie sogar nur per Hand gewaschen werden. Auf keinen Fall darf Wolle in den Trockner! Drücken Sie die feuchte Wolle nur vorsichtig aus und zupfen Sie den Pullover zum Trocknen in Form. Bügeln Sie die Kleidung auf niedrigster Stufe evtl. mit einem Handtuch zwischen Wolle und Bügeleisen.

Seide

Seide ist der edelste und feinste Stoff, den wir kennen. Der Maulbeerspinner, eine gezüchtete Seidenraupe, stellt die echte Seide her. Aus den abgewickelten Spinnfäden seines Kokons entsteht das Seidengarn. Seide ist sowohl im Sommer wie im Winter beliebt. Sie kühlt bei Hitze und wärmt bei Kälte. Bekannte Seidenstoffe sind Satin, Chiffon, Organza und Taft. Sie ist knitterarm und besticht durch einen edlen Glanz. Allerdings ist Seide sehr anfällig für Flecken wie Schweiß, Deo und sogar Wasser. Der größte Nachteil von Seide ist der Preis. Außerdem sind Kleidungsstücke aus Seide überaus pflegeintensiv.

Seide waschen und pflegen

Wie Wolle verträgt Seide maximal Temperaturen von 30 °C und muss mit einem milden Feinwaschmittel von Hand gewaschen werden. Drücken Sie das Seidenmodell vorsichtig in einem Handtuch aus und trocknen Sie es ohne direkte Sonneneinstrahlung. Drehen Sie die Kleidung zum Bügeln auf links und stellen Sie maximal Stufe 2 ein. Seide ist ein hauzartes Luxusgut, das sich mit entsprechender Intensität pflegen lässt.

Natürliche Pflanzenfasern – Baumwolle, Leinen

Baumwolle

Baumwolle entsteht aus den Samenhaaren an den Früchten des Baumwollstrauches. Diese werden zu Garnen zu einem robusten und reißfesten Stoff versponnen, der sich problemlos bleichen und färben lässt. Baumwolle umgibt uns ständig bei unserer Kleidung. Sehr beliebt ist sie bei T-Shirts, Unterwäsche und auch Krankenwäsche, da sie Kochwäsche verträgt. Kleidung aus reiner Baumwolle ist besonders für Allergiker geeignet. Sie fühlt sich weich an und kratzt nicht. Sehr häufig können Kleidungsstücke aus Baumwolle mit anderen Fasern wie Viskose oder Elasthan gemischt werden.
Mercerisisierte Baumwolle ist eine spezielle Form der Baumwolle, die einen besonderen, seidigen Glanz enthält.

Baumwolle waschen und pflegen

Da Baumwolle sehr robust ist, kann die Kleidung bei Temperaturen bis 90 °C in der Waschmaschine gewaschen werden. Schleudern und Trocknen im Trockner sind in der Regel kein Problem. Kleidung aus Baumwolle verträgt beim Bügeln meist die Stufe 3.

Eine kleine Info am Rande zum Thema „ natürliche Materialien Kleidung „: Kleidung mit einem Mix aus Baumwolle und Polyester sind heutzutage Standard. Der Grund dafür ist, dass Polyester die Kleidung in Form hält und die Farbe länger farbecht bleibt. Aber keine Angst, bei einem Polyesteranteil unter 40% besteht keine Gefahr, dass Sie stärker schwitzen.

Leinen

Gewonnen wird Leinen aus Bastfasern der Flachspflanze. Die Herstellung ist aufwendig, wodurch der Stoff teuer wird. Leinenstoff ist fest und strapazierfähig und zeichnet sich durch seine Glatte Oberfläche und den matten, feinen Glanz aus. Die Naturfaser ist weich und kühl auf der Haut und eignet sich ideal als Sommerbekleidung. Durch seine feste Struktur ist es schmutzabweisend und hemmt Gerüche. Nachteil ist, dass Leinen Kleidung leicht knittert und durch die geringe Elastizität schnell einläuft. Die Kleidungsstücke enthalten deshalb häufig Anteile aus Baumwolle oder Chemiefasern. Die richtige Pflege ist hier besonders wichtig!

Leinen waschen und pflegen

Sofern die Farbe es erlaubt, kann Leinen bis zu 60 °C, manchmal sogar bis 90 °C gewaschen werden. Leinen gehört nicht in den Trockner. Sie sollten die Ihre Kleidungsstücke an der Luft trocknen. Um Leinen richtig glatt zu bekommen, bügeln Sie den angefeuchteten Stoff mit der höchsten Stufe.

Tipps rund um das Thema „ natürliche Materialien Kleidung „

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen Einblick in die Welt der Textilien insbesondere in die Naturtextilien ermöglichen. Als Abschluss unserer kleinen Materialkunde und des Themas „ natürliche Materialien Kleidung „ ein paar Tipps, für welches Material Sie sich beim nächsten Kleidungskauf entscheiden sollen:

  • Probieren Sie die Kleidung an und entscheiden dann, ob Sie sich wohlfühlen. Es ist ganz wichtig, dass sich das Material auf Ihrer Haut angenehm anfühlt.
  • Sehr beliebt ist Kleidung aus einem Gemisch von Baumwolle und Polyester. Aber bitte testen Sie es selbst.
  • Wenn Sie Allergiker sind, sollten Sie dies in die Materialwahl einfließen lassen.
  • Besonders im Sommer eignen sich leichte Materialien. Bevorzugt Baumwolle und Mischgewebe mit einem geringen Anteil an Polyester.Achten Sie bei Oberteilen darauf, dass sie von innen nicht zu stark angeraut sind. Das fühlt sich häufig schwer und warm an. Außerdem wirkt es unangenehm auf der Haut.
  • Überlegen Sie für sich, ob Sie Biozide vermeiden und auf gesunde Kleidung achten wollen

Überlegen Sie für sich, ob Sie Biozide vermeiden und auf gesunde Kleidung achten wollen. Mit Bio-Baumwolle setzen Sie zum Beispiel auf ein besonders hautfreundliches und nachhaltiges Material.