Sie suchen leichte Stoffe für den Sommer? Hier finden Sie alles über Stoffe für den Sommer, ihre Herkunft und Eigenschaften.
Im Sommer fühlen wir uns leicht und frei. Dieses Gefühl soll auch unsere Kleidung transportieren. Wir zeigen Ihnen, welche Stoffe nach Sommer aussehen und Ihnen einen leichten Sommer versprechen.
Leichte Sommerstoffe im Überblick:



Baumwolle ist der Klassiker unter den leichten Sommerstoffen
Herstellung von Baumwolle zum Garn
- Baumwolle ist eine pflanzliche Naturfaser.
- Baumwolle ist ein Malvengewächs.
- Der Rohstoff stammt aus den Baumwollfrüchten.
- In einer Spinnerei werden sie in Form gebracht und von einer Spinnmaschine zu Garn gezwirbelt.
- Eine Natronlauge veredelt die Baumwolle.
- Abschließend kann das gewonnene Garn zum Weben von Textilien verwendet werden.
Leichte Stoffe für den Sommer? Da fällt uns direkt Baumwolle ein. Warum? Baumwolle ist eine pflanzliche Naturfaser. Sie wird bereits seit vielen tausend Jahren für die Herstellung von Textilien verwendet. Schon im alten Rom trug man Kleidung wie die Tunika aus Baumwolle. Baumwolle ist ein Malvengewächs, das bis zu eineinhalb Meter groß werden kann. Der Rohstoff stammt aus den Baumwollfrüchten. Die sogenannten Samenfasern werden dann geerntet, gereinigt und bei Spinnereien sortiert. Hier werden sie in Form gebracht und von einer Spinnmaschine zu Garn gezwirbelt. Eine chemische Imprägnierflüssigkeit verhindert das Reißen des Fadens beim Weben. Im Nachgang wird diese wieder ausgewaschen. Anschließend veredelt eine Natronlauge die Baumwolle. Die Zellwand der Faser quillt dadurch auf, die Oberfläche wird geglättet und die Baumwolle ist leichter färb- und waschbar. Abschließend kann das gewonnene Garn zum Weben von Textilien verwendet werden.



Vorteile von Baumwolle als Sommerstoff
- Baumwolle ist weich und luftdurchlässig.
- Sie gibt überschüssige Wärme nach außen ab.
- Baumwolle kann zugleich enorm viel Flüssigkeit aufnehmen.
- Es entstehen selten Schweißflecken.
An erster Stelle der Baumwollproduktion steht China. Den zweiten Platz nimmt Indien ein, während sich die USA, Pakistan und Brasilien den dritten Rang teilen. Besonders gut geeignet ist Baumwolle im Sommer, weil sie angenehm weich und luftdurchlässig ist. Sie gibt überschüssige Wärme nach außen ab und kann zugleich enorm viel Flüssigkeit aufnehmen. Lästige Flecken können daher erst sehr spät auftreten. Wie Sie sehen, hat Baumwollstoff eine lange Tradition und bringt viele Vorteile für den Sommer mit sich. Wenn Sie auf der Suche nach hochwertiger Baumwolle sind, dann wählen Sie Mako-Baumwolle, Sea-Island-Baumwolle oder Bio-Baumwolle, die nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert wird. Mit ihnen kommen Sie garantiert federleicht durch den Sommer.
Sie möchten noch mehr über die natürliche Faser wissen? Dann werfen Sie einen Blick in unser Stoff- und Gewebelexikon, um alles wichtige zu Baumwolle zu erfahren. In unserem Magazin-Beitrag “Was ist Bio-Baumwolle – und wie nachhaltig ist sie?” erfahren Sie alles rund um das Baumwoll-Modell, das ohne Gentechnik und chemischen Dünger auskommt.
Leinen steht für den Sommer wie kein weiterer Stoff
Herstellung von Leinen zum Garn
- Es wird aus der Flachsfaser gewonnen (Leinen ist auch als Flachs bekannt).
- Der Flachs ausgerissen und geröstet.
- Nachdem die Pflanze vom Holz getrennt und ausgekämmt wurde, können die Fasern zu Garn gesponnen werden.
- Am Ende der Produktion werden die Fasern beim Spinnen oder Weben zum Leinenstoff.
Vorteile von Leinen als Sommerstoff
- Leinen wirkt kühlend.
- Das Textil ist atmungsaktiv.
- Leichter Sommerstoff.
- Umweltverträglicheren Herstellung.
- Langlebigkeit.
Leinen ist der Stoff für den Sommer schlechthin. Das Textil wirkt kühlend und ist atmungsaktiv und der absolut leichte Sommerstoff. Dazu ist es flusenfrei, überdurchschnittlich lange haltbar, strapazierfähig und antistatisch. Ein Fleck auf der Hose kann Leinen nichts anhaben. Für bemerkenswert warme Tage im Sommer empfehlen wir eine weitgeschnittene Hose aus Leinen in heller Farbe. Hosen aus Leinen oder Leinenmischungen sind leicht zu kombinieren und ein eleganter Blickfang für den Spaziergang am Strand. Leinen ist auch als Flachs bekannt. Das Textil wird aus der Flachfaser gewonnen. Bei der Herstellung der Naturfaser wird der Flachs ausgerissen und geröstet. Nachdem die Pflanze vom Holz getrennt und ausgekämmt wurde, können die Fasern zu Garn gesponnen werden. Am Ende der Produktion werden die Fasern beim Spinnen oder Weben zum Leinenstoff. Im Mittelalter war Leinen begehrt, insbesondere für körperliche Arbeit auf dem Feld. Gegenwärtig nimmt Leinen an Beliebtheit zu, dank seiner umweltverträglicheren Herstellung und seiner Langlebigkeit.



Es lohnt sich in Basics aus Leinen zu investieren. Der einzige kleine Haken, Leinen sind etwas knitteranfällig. Verzichten Sie daher lieber auf den Trockner und auf trockene Hitze beim Bügeln. Alternativ bietet sich Leinen mit einem geringen Elasthan-Anteil an. Elasthan ist eine synthetisch hergestellte Faser. Sie wird stets anderen Stoffen hinzugefügt und ist reißfest und formbeständig. Die Fasern lassen sich bis auf das Dreifache und mehr ausdehnen und kehren anschließend wieder in ihre Form zurück. Diese Zahl ist zweifelsohne beeindruckend wie alle weiteren Eigenschaften von Elasthan auch. Kleidung mit Elasthan bleibt knitterfrei. Außerdem ist Elasthan leicht, fein und weich. Bei der richtigen Mischung, die zwischen 3 und 7 Prozent liegen sollte, macht das Textil jede Bewegung mit, ist atmungsaktiv und sorgt für ein angenehmes Tragegefühl. Bei Bademode ist der Elasthan-Anteil übrigens weitaus höher. Er kann bei 30 Prozent liegen. Dadurch bringt der Badeanzug Ihre Silhouette perfekt zur Geltung.
Seide ist die Perle unter den leichten Stoffen
Seide ist exklusiv und gehört auf jeden Fall zu den leichten Sommerstoffen. Kein Wunder, schließlich ist Seide eine tierische Naturfaser. Die Fasern werden aus Kokons der seidenspinnenden Raupen gewonnen. Drei Tage baut sich die Raupe ihren Kokon mittels zweier Endlosfäden. Diese Fäden wickelt sie rund 100.000 Mal um sich herum. Der Kokon erreicht eine Größe von drei bis sechs Zentimeter, die Fäden eine Länge von bis zu drei Kilometern. Anschließend werden die Fäden in warmen Wasser gebürstet, um die Anfänge des Fadens ausfindig zu machen. In Spulvorrichtungen wird die Seide vom Kokon abgewickelt. Aus den beiden Fäden im Kokon wird ein einzelner Doppelfaden gesponnen. Der gewonnene Faden wird nun gezwirnt und mit weiteren Fäden zu einem dickeren Faden vereint. Erst jetzt wird Seide zu einem langlebigen, leichten Begleiter, beispielsweise für einen zauberhaft leichten Schal.
In einem Bad aus Lauge verliert der Seiden-Faden dann circa 12 Prozent des Gewichts. Für den Verkauf nach Gewicht werden beim Einfärben Metallsalze und Wasserglas hinzugefügt, um das Textil künstlich zu beschweren. Die Seide verliert dabei an Haltbarkeit. Achten Sie beim Kauf von Kleidung unbedingt auf hochwertiges Gewebe! Typische Textilien aus Seide sind Dessous, Hochzeitskleider und Abendmode. Außerdem ist Bettwäsche aus Seide ebenfalls sehr beliebt, da Seide einen bezaubernden Glanz mitbringt und besonders gut für Allergiker geeignet ist. Ansonsten ist Seide knitterarm, sehr leicht und fein. Der Stoff trocknet schnell und hat einen temperaturausgleichenden Effekt. Ein bequemes Steppbett aus Seide ist unser Tipp für warme Sommernächte.



Sie möchten noch mehr über die natürliche Faser wissen? Dann werfen Sie einen Blick in unser Stoff- und Gewebelexikon, um alles wichtige zu Seide zu erfahren.
Polyester ist der Jungspund unter den Textilien
Bei Polyester handelt es sich um einen jungen und leichten Sommerstoff. Er wurde in den 1940er Jahren in Großbritannien entwickelt und sollte eine günstigen Alternative zu Seide sein. Dieser Zweck wurde zweifelsohne erfüllt, weshalb die Textilindustrie unter anderem sehr gerne auf Polyester setzt. Polyester kommt in natürlicher Form vor, wird aber überwiegend in chemischen Prozessen hergestellt. Grundbausteine sind Steinkohle, Erdöl, Kalk und Erdgas. Der Stoff wird geschmolzen und die flüssige Masse über eine Spinndüse in einen Kaltluftschacht geleitet. Hier wird die Faserform ausgesponnen und durch die sinkende Temperatur verfestigt. Polyesterfasern sind deutlich feiner als die Fasern von Baumwolle und Seide. Zudem ist Polyester stark formbar, wodurch es sich sich mit Naturfasern wie Baumwolle verbinden lässt. So strahlt eine Capri-Hose mit Blumen-Muster wie der Sommer selbst.



Weil Polyester außerordentlich pflegeleicht ist, eignet sich der Stoff wunderbar an warmen Sommertagen. An ihnen wechseln wir unser Outfit täglich allzu gerne zweimal. Der Stoff ist bügelfrei, knitterarm, lichtbeständig und läuft nicht ein. Außerdem ist die Kunstfaser schnell trocknend. Eine Bluse aus Polyester ist wirklich pflegeleicht!
Sie möchten noch mehr über die natürliche Faser wissen? Dann werfen Sie einen Blick in unser Stoff- und Gewebelexikon, um alles wichtige zu Polyester zu erfahren.
Viskose imitiert die besten Eigenschaften von Baumwolle und Seide
Viskose ist im Sommer unverzichtbar. Sie schaut aus wie Baumwolle und hat die Griffigkeit von Seide. Oft wird sie als Kunstseide bezeichnet und als kostengünstiger Ersatz für Seide verwendet. Viskose ist eine Chemiefaser aus natürlichem Grundstoff. Die Viskose-Fasern aus der Zellulose sind daher keine Kunstfasern. Für die Zellulose werden Holzarten wie Kiefer, Buche und Eukalyptus verwendet. In Natronlauge spaltet das Holz die Zellulose ab. Nach Zugabe von Schwefelkohlenstoff entsteht eine zähe Masse, die durch Düsen geschossen wird. Daraus entsteht ein Faden. Das Endprodukt besteht zu 90 Prozent aus natürlicher Zellulose und den weiteren Bestandteilen Wachs und Pektin. In Deutschland sind die Zellulose-Fasern äußerst beliebt. Vieles spricht für den Stoff. Viskose ist hautfreundlich, kann sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und verhindert wie die Seide Schweißgeruch auf dem Gewebe. Zudem hat sie kühlende Eigenschaften. Allerdings sollten Sie Ihre Kleidung aus Viskose schonend waschen und trocknen. Schleudergang und Trockner sind ungeeignet.



Sie möchten noch mehr über die natürliche Faser wissen? Dann werfen Sie einen Blick in unser Stoff- und Gewebelexikon, um alles wichtige zu Viskose zu erfahren.
Jersey ist der ideale Begleiter im Sommer
Eines vorab, Jersey ist kein konkretes Material, sondern eine Herstellungsweise, die ideal ist für die sommerliche Garderobe. Jersey Stoffe werden gewirkt. Dabei werden einzelne Maschen ineinander verschlungen. Es entsteht die charakteristische Rippenmusterung. Bei der Herstellung von Jersey werden oftmals Mischfasern verwendet, aber auch Sommerstoffe wie reine Baumwolle und Seide kommen zum Einsatz. Ob Rock, Shirt, Kleid oder Tunika, Jersey ist für jede Kleidungsart geeignet. Durch die Herstellungsweise nimmt sie Feuchtigkeit auf, ist weich, geschmeidig und atmungsaktiv. Ein leichter Rock aus Jersey ist wie für den Bummel auf der Promenade gemacht!



Am Ende bleibt festzuhalten, leichte Stoffe für den Sommer können alle unsere Wünsche erfüllen. Peppen Sie Ihren Kleiderschrank mit unterschiedlichen Stoffen auf. Kombinieren Sie verschiedene Stoffe und Schnitte miteinander, setzen Sie auf Mischgewebe und entdecken Sie Ihren ganz persönlichen Lieblingsstoff. Wir wünschen Ihnen jetzt einen leichten Sommer 2024. Genießen Sie ihn mit Ihren Liebsten und Ihren neuen Lieblingsstoffen – und werfen Sie gerne einen Blick in unsere Modetrends für den Sommer 2024!
Ihre Ina Wagner