Zum Tag der gesunden Ernährung gehen wir Ernährungsmythen auf den Grund. Wetten, den einen oder anderen haben Sie auch geglaubt?
Am 07.03. 2016 ist Tag der gesunden Ernährung. Um unsere Ernährung und Lebensmittel gibt es immer wieder viele offene Fragen. Was ist gesund, was nicht – was „darf“ ich generell und was vielleicht nur in Maßen oder gar nicht?
Wir nehmen den Tag zum Anlass, um 10 Ernährungsmythen auf den Grund zu gehen.
1. Weißer Zucker ist ungesünder als brauner Zucker
Eigentlich nicht. Ernährungsmythen auf dem Prüfstand. Eine gesündere Ernährung erreicht man mit braunem Zucker nicht, auch wenn der Gehalt an Mineralstoffen geringfügig höher als bei weißem Industriezucker ist. Grundsätzlich muss man keine Angst vor Zucker haben, hier macht die Dosis das Gift. Wer sich zum Beispiel jeden Tag mehrfach Kaffee und Zucker im Verhältnis 1:1 zu Gemüte führt, wird vermutlich mehr Energie zu sich nehmen, als er verbraucht. Dann schlägt sich der übermäßige Zuckerkonsum auf der Waage nieder.
2. Rohkost ist gesund
Rohkost ist nicht Jedermanns Sache, da sie oftmals schwer im Magen liegt und Verdauungsbeschwerden hervorruft. Vor allem abends vor dem zu Bett gehen sollte Rohkost vermieden werden. Durch Erhitzen können wir unsere Speisen leichter verdaulich und genießbarer machen, zudem werden Keime beim Garen abgetötet. Eine gute Mischung zwischen rohen und gegarten Speisen sollte auf dem Speiseplan zu finden sein.
3. Spinat und Pilze darf man nicht mehr aufwärmen
Das stimmt so nicht. Aufwärmen an sich ist kein Problem. Vielmehr ist darauf zu achten, dass man die Speisen nicht ungekühlt oder zu lange vor dem erneuten Erhitzen aufbewahrt. Je länger die Standzeit insbesondere ohne Kühlung ist, desto mehr vermehren sich Bakterien und machen das Essen ungenießbar. Das gilt übrigens für alle Lebensmittel und nicht nur für Pilze und Spinat.
4. Fett macht fett
Fett ist wie Kohlenhydrate und Eiweiße ein Energieträger, der uns hilft, unsere Leistungsfähigkeit zu erhalten. Schuld am Übergewicht ist darum nicht das Fett allein, sondern allgemein ein Zuviel an Energie die zugeführt, aber nicht verbraucht und darum als Fett gespeichert wird.
5. Mythos: Kartoffeln machen dick
Kartoffeln machen dick, weil sie aus Unmengen Kohlenhydraten bestehen – dieser Mythos ist in vielen Köpfen verankert. Kartoffeln machen grundsätzlich nicht dick, lediglich Ihre Zubereitung wie z.B. in Fett gebraten oder frittiert. Kartoffeln haben nämlich für sich genommen nur 70-100 kcal pro 100 g und stehen damit besser da, als manches Obst oder auch Reis und Nudeln.
6. Dunkles Brot ist gesünder als helles Brot
Je dunkler das Brot, desto gesünder muss es sein – so lautet ein Ernährungsmythos. Nicht jedes dunkle Brot ist aber zwangsweise gesünder als helles. Oft handelt es sich dabei nur um einen optischen Effekt, da das Brot z.B. mit Zuckercouleur künstlich verdunkelt wird. Dadurch wirkt das Brot gesünder, es enthält aber im Endeffekt mehr Zucker als viele Weiß- oder Graubrote
Tipp: Wenn Sie sich unsicher sind, dann fragen Sie einfach beim Bäcker nach!
7. Man sollte 3 Liter Wasser pro Tag trinken
Nein, man muss keine 3 Liter trinken. Es zählt die gesamte aufgenommene Flüssigkeit, also auch die über Lebensmittel, wie Suppe, Obst usw. Wer viel körperlich arbeitet, Sport macht oder sich bei hohen Temperaturen draußen aufhält, braucht natürlich mehr Wasser. Trinken sollten wir täglich circa 1,5 Liter. Gesunde Menschen sollten einfach auf Ihr Durstgefühl hören!
8. Schnaps ist gut für die Verdauung – stimmt das überhaupt?
Der Volksmund behauptet zwar, dass ein Schnaps nach einem üppigen Essen die Verdauung ankurbelt, tatsächlich ist jedoch genau das Gegenteil der Fall. Sobald Alkohol aufgenommen wird, beschäftigt sich der Körper in erster Linie mit dem Abbau des Alkohols, wodurch die Verdauung verzögert wird. Schnaps und Co. haben zwar eine entspannende Wirkung auf den Körper, jedoch sollte man nicht nach jedem Essen Alkohol trinken.
9. Mythos: Spätes Essen macht dick
Wer die Hauptmahlzeit am Abend zu sich nimmt, wird nicht zwangsläufig dick. Ernährungsmythen auf dem Prüfstand. Es ist egal, wann Sie essen – viel wichtiger ist was und wie viel. Wenn Sie nicht mehr Kalorien zu sich nehmen als Sie verbrauchen, können Sie auch ruhig ein spätes Abendessen genießen. Es kommt auf die Gesamtanzahl der Kalorien an, die man täglich verzehrt.
10. Eier erhöhen den Cholesterinspiegel
Falsch! Eier enthalten zwar viel Cholesterin und zu viel Cholesterin belastet das Herz sowie die Gefäße. Entscheidend ist aber, dass Eier sich wenig auf den Cholesterinspiegel niederschlagen. Eier sind wertvolle Lebensmittel und enthalten u.a. Vitamin A und Vitamin E. Daher können gesunde Menschen gerne jeden Tag ein Ei essen.
Ihre Helga Schlemmer
